Einer bedeutendsten Architekten der Kurstadt und Baumeister war Louis Jacobi (1836-1910). Noch heute prägen unzählige seiner Gebäude die städtische Atmosphäre Bad Homburgs. So gestaltete er das früher als Orangerie genutzte Bauwerk in den Jahren 1908/1909 zu einer dekorativen Säulenhalle für die Kurgäste um. Dieser „Orangerie“ kam schnell eine wichtige Funktion im Historischen Kurpark zu. Als Wandel- und Trinkhalle entwickelte sie sich mit dem Musikpavillion zu einer zentrale Stätte des gesellschaftlichen Kurlebens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
In dieser Zeit galt oft die radikale Abkehr vom "Alten". So wurde der Komplex der Orangerie in seiner Struktur vollständig verändert, indem der Westflügel des Kerngebäudes hallenartig umbaut und eine moderne Konzertmuschel errichtet wurde. Ähnlich wie das Kurhaus aus den achtziger Jahren kam dieser Umbau mit seinen "großen roten Platten" nie im Herzen der Menschen in Bad Homburg an und trug letztlich dazu bei, dass sich dieser Bereich des Kurpark am Ende der historischen Brunnenallee und des eindrucksvollen Elisabethenbrunnens nachteilig entwickelte.
Wenige Tage nach seinem Dienstantritt als Kurdirektor in 2009 wurde dem späteren Gründer von living Monuments, Ralf Wolter, das bevorstehende Herunterfallen einer großen Fassadenplatte an diesem Anbau gemeldet. Er ließ den Gebäudeteil absichern und schlug dem damaligen Oberbürgermeister, Michael Korwisi, vor, die "Sünden des Umbaus" zu beseitigen und Louis Jacobis Ensemble wiederherzustellen. Helfen sollte nach der Idee des Kurdirektors dabei die Gründung einer Stiftung. Mit ihr sollten nicht nur Emotionen für dieses historische Projekt, sondern auch privates Kapital gesammelt werden.
Spürbar wurde dieses Projekt für alle Bad Homburger mit den Baggerarbeiten, mit denen die Anbauten und der "moderne" Pavillon aus den 60/ 70 er-Jahren beseitigt wurden. Die dafür gegründete Stiftung Historischer Kurpark und damit viele Bad Homburger Bürger brachten schließlich mit über 1,5 Millionen € ein Drittel der gesamten Baukosten auf. Die Stiftersteine vor der Orangerie sind ein bleibendes Zeichen dieses wahrhaft sichtbaren Symbols von Bürgerengagement.
Die Verlängerung des historischen Pflasters und der drehbare "historische"- den Plänen von Jacobi nachempfundene Musikpavillon - ist sicher einer der optischen Höhepunkte des gesamten Ensembles. Gemeinsam mit dem engagierten Pächter der Veranstaltungs-Gastronomie der "Orangerie" ist es gelungen, aus diesem vernachlässigten Eingang des Kurparks wieder ein Schmuckstück jeder Stadtführung zu machen.
Die Einweihung des neuen Gebäudeensembles Orangerie und Musikpavillon sowie des mit Unterstützung der Bad Homburger Firma Crème 21 wieder errichteten Brunnenhäuschens erfolgte dann schließlich plangemäß im Juni 2012. Es war einer der Höhepunkte des Festjahres der Kurstadt zum 100-jährigen "Bad"- Jubiläum
Die letzte Maßnahme im Rahmen dieses Projektes war die Wiederherstellung des Froschkönigteichs im Winter 2013/2014. Im Zuge der Übergabe des Froschkönigteichs mit neuem "alten" Laubengang im Frühling 2014 wurde das Orangerie-Musikpavillon-Ensemble im Kurpark baulich vollendet und mit einer eindrucksvollen Illumination in 2017 " in Szene gesetzt".